Mein Forschungsprozess für das Projekt „Critical Minerals“ war eine Reise, bei der sich strenge Datenanalyse mit Storytelling und Design vermischte. Alles begann mit einer einfachen Frage: Warum sind diese Mineralien so wichtig und wie prägen sie unsere Welt? Ich wusste, dass sie für unsere westliche Lebensgrundlage quasi unerlässlich sind: von erneuerbarer Energie bis hin zu alltäglicher Elektronik. Aber ich wollte tiefer in das Thema vordingen – die verborgenen Schichten hinter ihrem Abbau, ihrer Verteilung und ihren Auswirkungen aufdecken.
Ich begann damit, in die Forschung einzutauchen und mich mit geologischen Untersuchungen, akademischen Studien und Industrieberichten zu beschäftigen. Schnell wurde klar, dass es bei kritischen Mineralien nicht nur um Rohstoffe geht, sondern dass sie im Mittelpunkt komplexer geopolitischer und ökologischer Herausforderungen stehen. Es war wichtig, ihre globale Verteilung zu verstehen, und so sammelte ich umfangreiche Daten über Abbaustätten, Reserven und Lieferketten. Doch Zahlen allein können nur einen Teil der Geschichte erzählen.
Um die Daten zum Leben zu erwecken, nutzte ich die Geodatenanalyse, um den globalen Fluss dieser Mineralien zu kartieren. Die visuelle Darstellung offenbarte Muster, die ich zuvor nicht ganz verstanden hatte – wo die wichtigsten Ressourcen konzentriert waren, welche Regionen am stärksten gefährdet waren und wie die Lieferketten über die Kontinente hinweg zusammenhingen. Aber schon damals hatte ich das Gefühl, dass etwas fehlte: eine menschliche Ebene, eine Möglichkeit, diese Erkenntnisse über Zahlen und Fakten hinaus zum Ausdruck zu bringen.
Ab dieser Stelle arbeitete ich eng mit einem lokalen Geschichtenerzähler zusammen, um Erzählungen zu verfassen, die das Projekt ansprechender und nachvollziehbarer machen sollten. Anstatt trockene Statistiken zu präsentieren, konzentrierten wir uns auf die Menschen und Orte, die von kritischen Mineralien betroffen sind – Gemeinden in der Nähe von Abbaustätten, Arbeiter in der Bergbauindustrie und die breiteren Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit. Gleichzeitig habe ich mich mit einem Datendesigner zusammengetan, um sicherzustellen, dass unsere Visualisierungen präzise, aber auch ansprechend und intuitiv sind. Gemeinsam verwandelten wir komplexe Datensätze in interaktive Erlebnisse, die nicht nur gelesen, sondern auch erforscht werden konnten.
Der letzte Schritt bestand darin, alles in ArcGIS StoryMaps zusammenzuführen und eine interaktive Erzählung zu erstellen, die das Publikum dazu einlädt, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Am Ende war dieses Projekt mehr als nur ein Forschungsprojekt – es ging darum, Daten mit Geschichten zu verbinden, Wissenschaft mit Design zu verknüpfen und die Welt der kritischen Mineralien einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Ich wollte diese Widersprüche erforschen – wie das Streben nach Nachhaltigkeit im Norden Landschaften und Gemeinschaften im Süden umgestaltet und dabei oft die Muster der Ausbeutung aufrechterhält. Die Idee entwickelte sich aus einer umfassenderen Reflexion darüber, wie die Ressourcengewinnung historisch mit Kolonialismus und Machtungleichgewichten verbunden ist, was dringende ethische Fragen über die Zukunft unserer Energiewende aufwirft. Wie kann in Zukunft Nachhaltigkeit entstehen, ohne die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen?